Freitag, 14. Januar 2011

Kontinentalsperre gegen England - 21.11.1806

Die Kontinentalsperre war eine von Napoleon in Berlin verhängte Wirtschaftsblockade über England, um England mit den Mitteln eines Wirtschaftskrieges in die Knie zu zwingen.
Um England den Handel mit europäischem Festland zu untersagen, wurde der Handel von britischen Waren untersagt.
Britische Waren wurden in allen von Napoleon besetzten Ländern beschlagnahmt und britische Händler verfolgt.
Die Kontinentalsperre wurde somit auch zu einem politischen Instrument, die auch militärische Gewalt nach sich zog.
So versuchte Napoleon Portugal, einen Verbündeten Englands, einzunehmen was ihm jedoch nicht gelang.
Im Allgemeinen kann man sagen, dass die Wirtschaftsblockade zwar England Schaden zugefügt hat, aber keinen Schade von großer Dimension, da England dank seiner guten Flotte neuer Absatzmärkte in Nordamerika erkundete.

Preußens Situation um 1806

 Preußen war bis zu diesen Zeitpunkt die einzige Großmacht Europas, die noch in keinen Krieg "verwickelt" war, da Preußen seit dem Friedensvertrag von Basel 1795, Neutralität bekundet hatte.
Die Neutralität zögerte auf Dauer eine Konfrontation mit Frankreich unter Napoleon hinaus, was aber nicht gut gehen konnte und es früher oder später zu einem Krieg kommen musste, da Napoleon keine gleichrangige Großmacht in Europa duldete.
Am 14.Oktober 1806 erlitt Preußen schwere Niederlagen bei Jena und Auerstädt, bei denen sich die preußischern Truppen aus Angst auflößsten und zurückzogen.
Feierlich zog Napoleon daraufhin nach Berlin ein, von wo aus er die Kontinentalsperre gegen den einzigsten noch unbesiegten Feind Frankreichs verkündete und zwar England.

Rheinbund - 12.Juli 1806

Der Rheinbund ist auf das Bestreben von Napoleon entstanden mit dem Ziel, dass Heilige Römische Reich Deutscher Nation zu zerschlagen.Weiterhin sollte der Rheinbund natürlich der Ausweitung als auch der Stabilisierung der napoleonischen Herrschaft dienen.
16 Vertreter deutscher Fürsten unterzeichneten am 12.Juli 1806 die von Napoleon vorgelegte Rheinbundakte.
Der Rheinbund war ein Zusammenschluss mitteldeutscher Staaten, ein Offensiv- und Defensivbündnis Napoleons, der sich selbst zum "Protektor" des Rheinbundes ernannte.
In der Situation eines Bündnisfalles, sollten die Rheinbundstaaten Napoleon ein Heer sowie Aufmarschgebiete bereitstellen.
Das territoriale als auch politische Gewicht der Rheinbundfürsten führte schließlich auch zum Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
Kaiser Franz II., der die Kaiserkrone in Österreich annahm, dankte als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ab und erklärte das Reich als erloschen.
Nach 900-jähriger Existenz, war das Reich von nun an Vergangenheit.

Donnerstag, 13. Januar 2011

Napoleonische Herrschaft 1799-1815

General Napoleon Bonaparte gelangte 1799 mit einem Staatsstreich über das Direktorium (1795-1799;Vergbürgerlichung der Revolution) an die Macht.
Gesamteuropäisches Ausmaß erlangte die Revolution durch die von Napoleon geführten Revolutionskriege für Freiheit,Gleichheit und Brüderlichkeit.
Napoleon führte diese Kriege zum einen, um die napoleonische Herrschaft in Europa zu vergrößern und zum anderen, um seinen persönlichen Aufstieg zu fördern.
In den besetzten Gebieten setzte Napoleon ausschließlich Familienangehörige ein, um seine Macht zu stützen bzw. abzusichern(z.B.: Bruder Jerome Bonaparte als König des Königreichs Westfalen).

Mit dem Staatsstreich über das Direktorium im Jahre 1799, errichtete Napoleon ebenfalls eine Grundlage für eine "legitime Revolution" im Deutschen Reich.
Das Bündnis gegen Napoleon, bestehnd aus Österreich, England und Russland konnte anfangs noch Siege gegen Napoleon einfahren, bei den Schlachten von Hohenlinden und Marengo kam es aber zu schweren und folgereichen Niederlagen, sodass sich Österreich bereit erklärte, ohne Rücksicht auf seine Bündnispartner einen Frieden mit Napoleon zu schließen.
Am 09.Februar 1801 wurde aus diesem Anlass der Friede von Luneville geschlossen, der die Abtretung der links rheinischen deutschen Gebiete an Frankreich vorsah.
Diese Abtretung machte eine territoriale Neuordnung des Deutschen Reichs notwendig !
Aus diesem Anlass tagte seit November 1801 die Reichsdeputation in Regensburg, um über die Neuordnung zu diskuttieren.
-> Eine unmittelbare Folge der Reichsdeputation war der Reichsdeputationshauptschluss von 1803, der durch die kaiserliche Ratifikation am 27.03.1803 in Kraft getreten ist.
Der Reichsdeputationshauptschluss war das letzte nennenswerte Gesetz des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation -> Die Folge war, dass die weltlichen Fürsten, die durch die Revolutionskriege von Napoleon Besitz verloren haben, entschädigt werden sollten.
Die Entschädigung geschach durch die Säkularisierung und die Mediatisierung, die das Deutsche Reich vollkommen veränderten.
Der gesamte Kirchenbesitz wurde durch die Säkularisierung unter weltliche Herrscher aufgeteilt.
Die Mediatisierung stellte die Reichsstände- und städte unter die Herrschaft von Landesherren.

Der Reichszusammenhalt verlor durch die "Abtretung" geistlicher Fürsten und der loyalen Reichsstände- und städte die wichtigsten Hauptstützen.
Auch die Reichskirche hörte von nun an auf zu existieren und die antiklerikale Stellung Frankreichs, hatte natürlich einen großen Einfluss darauf.
Eine Änderung dieser Begebenheiten war nur durch einen Sieg über Napoleon möglich, aber keiner der restlichen Großmächte traute sich gegen Frankreich unter Napoloen vorzugehen, da man Napoloens Machtanstieg mit großer Angst und Sorge betrachtete.



1804 wurde der Code Civil (CC) von Napoleon fertiggestellt.
Napoleon schreib in einem Tagebuch darüber:"Mein wahrer Ruhm liegt nicht darin,dass ich 40 Schlachten gewonnen habe, sondern in dem was nich vergessen werden kann und was ewig leben wird, nämlich in meinem Code Civil".
Der Code Civil ist das französische Gesetzbuch zum Zivilrecht, dass erste Gesetzbuch des europäischen Abendlandes, dass seit der Veröffentlichung, in allen besetzten Ländern durch Napoloen geltendes Recht war.
In Deutschland war der CC bis 1900 gültig, bevor er vom Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) abgelößt wurde.
Der CC basierte auf den Idealen der französischen Revolution (Freiheit,Gleichheit und Brüderlichkeit) und verkündete den Sieg des Bürgertums in der Gesellschaft.
Der CC garantierte,
-Gleichheit vor dem Gesetz,
-Freiheit für alle,
- Die Abschaffung von Zunftzwängen,
-Gewerbefreiheit sowie freie Berufsauswahl
und die strikte Trennung von Staat und Kirche (Laizismus).

Auf der Grundlage der Rechtsfreiheit, sollten freie Individuen ihre Arbeit in Freiheit entfalten und das Ergebnis genießen können.
Die darauffolgende Kaiserkrönung Napoleons beendete den ungewissen Status Frankreichs.
Die Republik kehrte zu den alten Wurzeln der Monarchie zurück, denn Napoleon errichtete eine auf ihn zugeschnittene Militärdiktatur, die den Anschein einer Demokratie trug.

Montag, 10. Januar 2011

I. Französische Revolution 1789

Die Ereignisse von 1789 - 1793 in Frankreich, zeigen alle Merkmale einer grundlegenden, gesellschaftlichen und politischen Umgestaltung, die den Begriff der Revolution rechtfertigen.

Die Geschichte der Revolution beginnt 1774 mit dem Amtsantritt König Ludwig XVI.
König Ludwig XVI. war zu dieser Zeit ein junger Mann und ein eher unerfahrener Monarch, der das Amt des Königs von seinem Großvater König Ludwig XV. übernomment hat.
Sein Großvater überreichte ihm Frankreich in einem sehr ruinierten Zustand,denn die Staatsausgaben waren hoch(Niederlage Frankreichs im 7-jähirgen Krieg gegen England in den USA) und der Bevölkerung ging es in Folge von Missernten sehr schlecht.
Der erste "politische Erfolg" von König Ludwig XVI. war die Heirat mit der ebenfalls jungen Habsburgerin Marie-Antoinette 1770. Ludwig war gerade mal 15- und Marie-Antoinette 14-Jahre alt.
Die
Heirat führte zur Annäherung Frankreichs an Österreich, die sich nun nicht mehr feindlich gegen überstanden.
Frankreich war unter Ludwig XVI. mit ca. 25 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Europas und ein Musterstaat des Absolutismus.
Der König war die Spitze der Verwaltung.
Er ernannte und entließ Beamte, er war zuständig für Steuererhöhungen, er war militärischer Oberbefehlshaber und entschied somit über Krieg und Frieden, er war von Gottes Gnaden.
Auf dem Schloss von Versailles lebte Ludwig XVI. ein verschwänderisches Leben nach Lust und Laune und seine Ehefrau Marie Antoinette tat es ihm gleich, wodurch ihr auch der Spitzname "Frau Defizit" zu kommt.

Die Gesellschaft Frankreichs war zu dieser Zeit eine Ständegesellschaft.

Der höchste Rank kam dem Klerus zu. Das besondere an dem Klerus war die enge Bindung an den Monarchen, da er von Gottes Gnaden war und außerdem Bischofstitel verleihen konnte.
Der Adel bildete den politisch höchsten Rank.Vertreter des Adels besetzten grundsätzlich alle wichtigen Positionen in Verwaltung,Militär und Politik.
Die "Unterschicht" bzw. der dritte Stand bestand neben Akademikern und Händlern aus Bauern und Leibeigenen.
Neben dieser gesellschaftlichen Ordnung, war der Grundbesitz in Frankreich sehr ungleich verteilt.
Klerus und Adel, die etwa 2 % der Bevölkerung ausmachten, besaßen rund 40 % an Grundbesitz, wobei der dritte Stand, 98 % der Bevölkerung, kaum was besaß.


Erste Anzeichen einer Wirtschaftskrise gab es 1770, die 1778 vollkommen zur Geltung kam.
Die Staatsausgaben waren so hoch gestiegen, das sie weder durch eine Steuererhöhung noch durch Kredite ausgeglichen werden konnten.
Einen erster Versuch den Staatsbankrott zu beheben wurden durch den Generalkontrolleur der Finanzen,Calonne, mit Hilfe einer Steuerreform 1787 geplant.
Die Ausgaben für den Adel sollten gestrichen werden und der Adel als auch der Klerus an der Steuerbezahlung teilnehmen(durch Priviligierung waren sie von Steuern befreit).
Aus diesem Anlass berief König Ludwig XVI. die Notablenversammlung, eine Versammlung von Adeligen, um über den Reformplan Calonnes zu diskuttieren.
Wie nicht anders zu erwarten, stimmte der Adel gegen diesen Reformplan und ein letzter Versuch den Staatsbankrott zu beheben, wurde 1789 mit der Einberufung der Generalstände getan.
Die Generalstände waren die Versammlung der drei Stände Frankreichs, die somit zum ersten Mal seit 1614 erneut tagten.

Am 24.Januar 1789 erließ König Ludwig XVI. ein Wahlgesetz zur Wahl der Generalstände.
Die Wahlen sollten getrennt und nach Ständen verlaufen.
- Der Adel wählte seine Abgeordneten zu den Generalständen direkt.
- Klerus und dritter Stand wählten in indirekten Wahlen, d.h. zunächst Delegierte, diese wählten Wahlmänner und die entschieden dann schließlich über die Abgeordneten.

Jeder Wählerversammlung war es gestattet, eine Liste von Beschwerdeheften zusammen zu stellen.
So unterschiedlich und vielseitig die Forderungskataloge auch waren, sie alle hatten das Ziel nach:
-Gleichheit,Freiheit und Brüderlichkeit -> entsprechend dem Freiheitsideal der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von 1776.
Alle drei Stände waren sich auch in den liberalen Forderungen nach der Einschränkung der monarchistischen Macht des Königs sicher.
Weiterhin sollte über eine Steuerreform abgestimmt werden als auch über die Abschaffung lokaler Missstände geredet werden.
-> Die Stimmung war keineswegs anti-monarchistisch. Vielmehr erwartete man eine Heilung der Nation durch den König !

Eine erste Auseinandersetzung zwischen Adel und Vertretern des 3.Standes gab es um den Abstimmungsmodus als auch die Zusammensetzung der Generalstände.
Der Adel befürwortete ein Abstimmungsmodus "nach Ständen", d.h. Adel und Klerus bekommen bei jeder Abstimmung automatisch die Mehrheit zugesprochen.
Der dritte Stand verfolgte neben der Abstimmung "nach Köpfen", außerdem eine Verdoppelung seiner Abgeordneten von 300 auf 600.

Am 5.Mai 1789 wurden die Generastände schließlich feierlich unter der Führung des Königs eröffnet.
Da der König zwar die Verdoppelung der Abgeordneten des 3.Standes gewährte, blieb es aber weiterhin beim Abstimmungsmodus "nach Ständen".
Aus diesem Grund kam es am 17.Juni 1789 zum ersten revolutiönären Akt des 3.Standes.
Unter Abbe Sieyes erklärte sich der dritte Stand zur Nationalversammlung, da er die Mehrheit des französischen Volkes ausmachte.
Sieyes war der Meinung, die Interessen des Volkes könnten nicht durch den König oder einen priviligierten Stand vertreten werden.




Am 19.Juni stimmte auch der Klerus mit knapper Mehrheit zur Vereinigung mit der Nationalversammlung, wobei eine Anzahl von Adeligen weiterhin ihre Loyalität zum König bekundeten.
Am 20.Juni fanden die Delegierten der Nationalversammlung die Türen zum Sitzungssaal der Generalstände verschlossen und entschieden sich darauf, ihre Sitzung in einen in der Nähe liegenden Ballhaussaal zu verschieben. Dort schworen sich die Vertreter der Nationalversammlung nicht eher auseinander zu gehen, bis in Frankreich eine Verfassung ausgearbeitet worden sei (= Ballhausschwur).

23.Juni 1789 kam es zu einer Sitzung unter König Ludwig XVI. der die Nationalversammlung aufforderte sich wieder zu trennen, damit die Generalstände weiterhin getrennt nach Ständen geführt werden könnten.
Adel und Klerus schlossen sich aus Furcht vor dem König an, wobei Vertreter des dritten Standes verkündeten, man werde nur der Gewalt der Bajonette weichen.
Der König musste sich geschlagen geben, die Nationalversammlung erreichte somit ihren ersten Sieg und beanspruchte von nun an auch die Volkssouveränität.


Paris aber hungerte, aufgrund von Missernten ging es der Bevölkerung sehr schlecht und große Kreise der Bevölkerung befürchteten außerdem Repressionen von Truppen, die König Ludwig XVI. in und um Paris hat aufstellen lassen.
Nachdem am 11.Juli der König den beim Volk beliebten Generalkontrolleur der Finanzen Necker sowie weitere drei liberale Minister entlassen hatte, veranlasst es vor allem Handwerker, Gesellen und Gefreite auf die Straßen von Paris um Demonstrationen und Straßenblockaden zu errichten.
Den Höhepunkt fanden die Unruhen am 14.Juli 1789, der "Geburtsstunde" der Revolution, als die Massen mit einer großen Anzahl an Waffen zur Bastille marschierten, dem Pariser Stadtgefängnis, ein Symbol der Unterdrückung durch das Ancien Regime.
Der Kommandant der Bastille wurde von den versammelten Menschen zur Kapitulation gezwungen und sieben Gefangene aus dem Gefängnis befreit.
Das Volk forderte den König heraus und dem Volk ist es auch gelungen, die Bastille einzunehmen und sie mit bloßen Händen "abzubauen" bzw. zu zerstören.
Der König musste erneut nachgeben, er zog daraufhin die Truppen um Paris zusammen und setzte sich als Zeichen der Verbundenheit mit dem Volk eine Kokarde auf, die zum Symbol der Revolution wurde.


Die Revolution verbreitete sich von Paris wie ein Lauffeuer auf weitere Provinzen und Städte und erreichte vor allem auf den ländlichen Gebieten hohen Stellenwert.
Bauern,Arbeitslose und Bettler verbreiteten die sogenannte "Große Furcht", indem sie Häuser der Adeligen plünderten und dabei unter anderem Urkunden verbrannten, in denen die Rechte der Grundherren verbrieft waren.
Diese Aktivitäten zielten vor allem auf die Abschaffung des Feudalismus. Dörfer sollten ebenfalls an die Strukturen einer Stadt angepasst werden und jegliche Zeichen des Feudalismus zerstört werden.
Die Nationalversammlung ging auf diese Aktivitäten /Forderungen ein und in der bekannten "Opfernacht der Priviligierten" vom 4/5.August 1789 verzichteten Adel und Klerus auf feudale Sonderrechte sowie persönliche Dienstleistungen.
Mit dem Feudalismus wurde dem Ancien Regime eine wichtige Grundlage ihres Systems genonnem und Frankreich stand nun offen für eine neue Rechtsordnung.


Der erste Schritt zur neuen Rechtsordnung wurde am 26.08.1789 getan, indem die Nationalversammlung die "Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte" verkündete.
Diese Erklärung bestand aus 17 Artikeln und begründete mit dem in Kraft treten die Freiheit als auch Gleichheit in Frankreich.
Die Artikel enthielten die unveräußerlichen Rechte wie Freiheit,Gleichheit und Widerstand bzw.Schutz vor Unterdrückung.
Von nun an existierte eine Ständegesellschaft nicht mehr, für Adel und Klerus nur schwer zu verstehen, für den dritten Stand aber die natürliche Gleichheit die auch vom Staatstheoretiker Rousseau gefordert wurde.
Vor dem Gesetz und Recht waren alle gleich !
Durch die Abschaffung des Feudalismus und der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, legte Frankreich den Grundstein für eine moderne Staatlichkeit, die kaum noch rückgängig gemacht werden konnte.


-> Deutsche Übersetzung der Menschen- und Bürgerrechte :
http://www.demokratiegeschichte.eu/fileadmin/user_upload/Material/Erklaerung_der_Menschen-_und_Buergerrechte_1789__Material_.pdf


Die Freude hielt aber nicht lange an.
Am 5/6. Oktober kam es zu einem zweiten Pariser Volksaufstand.
Ein Frauenzug von Arbeiterfrauen, etwa 6.000 an der Zahl marschierten unter der Begleitung von etwa 15.000 Nationalgardisten von Paris aus nach Versailles, zur Schlossanlage von König Ludwig XVI.
Die Ursache dafür war die weiter anhaltende, schlechte Versorgungslage in Frankreich.
Vor allem die Arbeiterfamilien mussten sehr stark darunter leidern, denn ihr Lohn war sehr gering und aufgrund der Missernten und der schlechten Versorgungslage kam es zu Teuerungen, denen die Familien nicht entgegen kommen konnten.





Revolutionstheorie nach James C Davies

James C Davies, ein amerikanischer Soziologe und Professor der University of Oregon, hat sich zur Enstehung von Revolutionen einige Gedanken gemacht, die man zu folgenden Punkten zusammenfassen kann.

- Nach Davies sind Revolutionen dann am wahrscheinlichsten, wenn nach einer lang anhaltenden wirtschaftlichen Wachstumsphase, eine kurze und schwere Rezession folgt.
-> Ein solches Ereignis wirkt sich auf das Bewusstsein von Menschen innerhalb einer Gesellschaft aus.
-> Während der Wachstumsphase haben Menschen die Erwartung, ihre zukünftigen Bedürfnisse auch weiterhin zu "stillen". Mit dem Eintritt einer Rezession, ändert sich dieses Bewusstsein der Menschen, da Realität und optimistische Erwartungen weit auseinander gehen.

Dies hat Davies in einer sogenannten "J-Kurve" grafisch dargestellt:
 Erwartungen und Realität gehen nach einer Zeit auseinander. Die Diskrepanz die daraus entsteht, versuchen die Menschen dann oftmals mit Gewalt zu beseitigen.

Die politische Stabilität und Instabilität einer Gesellschaft, hängt rein von der Stimmung innerhalb einer Gesellschaft ab -> Die tatsächliche Unzufriedenheit mit gesellschaftlichen Verhältnissen ist viel mehr eine Ursache einer Revolution, als der tatsächliche Mangel an Lebensmitteln.
Für eine Revolution verbinden sich zwei Menschengruppen, die Enttäuschten und die Unzufriedenen, die sich in materieller Wohlfahrt als auch sozialer Stellung unterscheiden.

-> Würde nur der "gehobene Stand" rebellieren, dann könnte dies höchstens in einem Staatsstreich enden, wobei die politischen Verhältnisse unverändert bleiben, da es hierbei lediglich um die Frage des Machtstatus geht.
-> Würden sich die "Unterdrückten" erheben und dabei auf einen geschlossenen Widerstand von Adel und Militär treffen, dann würde der Aufstand niedergeschlagen werden.

- Nach einer "Erholung" der Rezession, sinkt auch der Grad der Empörung bei der Bevölkerung.
Dies hat soziale als auch natürliche Ursachen.

Einführungserlass 2011